Fallstudien

Myopie-Management einfach erklärt

Geschrieben von Visionix | 11.10.2023 08:10:46

Das Sehvermögen ist entscheidend für die Entwicklung eines Kindes. Leider zeigen viele Augenerkrankungen keine Symptome, und vielen Kindern ist nicht bewusst, dass ihr Sehvermögen beeinträchtigt ist. Kinder verlieren nur sehr langsam ihre Sehkraft und können den schleichenden Prozess oft nicht erkennen oder ihn Worte fassen. Ebenso erkennen Eltern diese subtilen Veränderungen nicht, bzw. möglicherweise zu spät. Genau hier setzt ein gut durchdachtes Myopie-Management an. 

  • Was heißt Myopie?
    Myopie, auch Kurzsichtigkeit genannt, ist eine Sehstörung, bei der entfernte Objekte unscharf erscheinen, während nahe Objekte klar gesehen werden können. Myopie tritt auf, wenn das Auge physiologisch zu lang ist oder die Hornhaut zu stark gekrümmt ist, sodass Lichtstrahlen, die ins Auge eintreten, vor der Netzhaut und nicht direkt darauf fokussiert werden.

    Die Axiallänge
    des Auges spielt bei der Myopie-Entwicklung insbesondere bei Kindern eine zentrale Rolle. Die Axiallänge ist die Länge des Auges von der vordersten zur hintersten Oberfläche, gemessen von der Vorderseite der Hornhaut bis zur Rückseite der Netzhaut. Eine Zunahme der Axiallänge ist ein Hauptfaktor für die Entwicklung und das Fortschreiten der Myopie.

    Bei der Myopie (Kurzsichtigkeit) ist das Auge oft "zu lang" im Vergleich zum Brechungsvermögen des optischen Systems. Dies führt dazu, dass Lichtstrahlen, die ins Auge eintreten, vor der Netzhaut und nicht direkt darauf fokussiert werden. Die Folge ist unscharfes Sehen in der Ferne.

 

  • Und was ist Myopie-Management?
    Myopie-Management bezieht sich auf eine Reihe von Strategien und Behandlungen, die darauf abzielen, das Fortschreiten der Myopie bei Kindern und Jugendlichen zu verlangsamen. Das Management der Myopie ist besonders wichtig, da ein fortgeschrittenes Stadium der Myopie im Erwachsenenalter das Risiko für bestimmte Augenerkrankungen und -komplikationen, wie Netzhautablösung, Glaukom und Makuladegeneration, erhöht.

    Ausschlaggebend für ein erfolgreiche Behandlung sind Nachsorgetermine in regelmäßigen Abständen (alle 6 Monate) um die Therapie zu bewerten und ggf. den Behandlungsplan anzupassen.

    Darüber hinaus ist die Kommunikation und das Zusammenspiel mit dem Augenarzt von zentraler Bedeutung. Nach jeder Untersuchung werden die Ergebnisse an den behandelnden Augenarzt weitergegeben. 

    Die Anschaffung eines Biometers und der Entschluss ein Myopie-Management als Optiker einzuführen reicht bei weitem nicht aus. Es Bedarf einer umfassenden Kommunikation und einer vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Augenoptiker und Augenarzt.  

 

  • Früherkennung: Das A und O
    Die Veränderung der Axiallänge ist ein frühes Anzeichen für das Fortschreiten der Myopie bei einem Kind, noch bevor es zu einer signifikanten Änderung der Brillenstärke kommt. Ein umfassendes Myopie-Management für Kinder führt dazu, das Fortschreiten der Myopie zu verlangsamen oder sogar komplett zu stoppen

    Apropos Früherkennung: Ein Kinder, das 2021 bereits im Rahmen der ersten Sight for Kids Initiative untersucht wurde, hat im Anschluss über acht Monate an einem Visualtraining teilgenommen. Sowohl unmittelbar nach Abschluss des Visualtrainings als auch beim diesjährigen Screening waren keinerlei augenoptische Auffälligkeiten mehr messbar.